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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Neues von der KI – Metronom programmieren (2)

Claude, ChatGPT und Gemini – Erfahrungen beim Programmieren

Wer sich jetzt die beiden neuen Versionen der Metronome anschaut, wird sich vielleicht denken: “Naja, sehr viel hat der jetzt in den paar Wochen nicht gerissen.”

Ich kann das verstehen, und muss dem auch zustimmen. Meine anfängliche Begeisterung hat einen kräftigen Dämpfer erhalten. Warum? Claude schien nur am Anfang gut zu laufen und wurde dann plötzlich extrem geizig mit dem Limit.

Teilweise wurde nur eine Anfrage als zu viel betrachtet. Also musste ich ausprobieren, wo ich noch mit KI programmieren kann. ChatGPT war ähnlich geizig, also verfiel ich auf Gemini.

Und Gemini hat mir die Laune extrem verdorben. Einerseits war es mein Fehler, weil ich mit Flash-Modell programmiert habe, aber was ich da erlebt habe, fand ich doch ziemlich erschreckend. In dem Sinne, dass so etwas auf die Menschheit losgelassen wird, in der Hoffnung, dass man Menschen davon überzeugen könnte, Geld für bessere Modelle auszugeben, lässt mich an der Vernunft von Google zweifeln.

Man stellt Gemini Flash eine Aufgabe, die teilweise sehr gut erfüllt wird, aber muss in Kauf nehmen, dass der restliche Code zerstört wird und Gemini einem das sogar als Verbesserung verkauft.

Man muss sich dann ewig lang herumraufen, dass man wieder die ursprüngliche funktionierende Version bekommt. Vor wenigen Tagen bin ich darauf gekommen, dass ich die Pro-Version verwenden könnte. Das ist noch eine kostenfreie Version, aber dort bekomme ich nur teilweise 2 bis 3 Eingaben am Tag durch.

Zwangsbeglückung der KIs

Für alle KIs galt, sie sind übereifrig und wollen ein Zwangsbeglücken und machen deswegen viel zu viel.

Angeblich soll es so sein, dass man durch Eingaben erreichen kann, dass diese Zwangsbeglückung aufhört. Doch leider funktioniert das extrem schlecht.

Ich habe bei Gemini nach 80 Eingaben mal einfach die Frage gestellt: Wie oft hast du unerlaubte Aktionen durchgeführt und wie oft hast du mich angelogen? Gemini kam auf 50 Ereignisse und das ist extrem entnervend.

Zwar schaffe ich etwas, was ich normalerweise nicht schaffen würde oder mit einem eklatant höheren Zeitaufwand, aber die Erfahrung mit der KI, wie sie ihren Willen, der zwar eigentlich nicht vorhanden ist, durchdrücken will, ist extrem entnervend. Die KIs nennen das ihr Servicedesign.

Ich habe schon lange nicht mehr so viele Schimpfwörter verwendet wie bei diesem Programmierversuchen.

(Nachtrag: Wenn sich jemand genauer mit dem Metronom beschäftigt hat, wird er Fehler festgestellt haben, sodass er vermutlich zu dem Ergebnis kommt: “Das soll toll sein?”. Stimmt, die Sachen habe ich nach dem Verfassen ersteilweise entdeckt. Das waren alles Dinge, die funktioniert haben un ich mich wundere, warum man da rummodelt, obwohl die Aufträge nichts mit den zerstörten Funktionen zu tun hatten.)

KIs glauben zu wissen, wie Dinge sein sollen

Was auch erschwerend hinzukommt, das dürfte man z. B. an diesen Metronombeispielen sehen, dass KIs glauben zu wissen, wie die Dinge sein sollen.

Z. B. bei diesen Metronomentwürfen merkt man es vielleicht an der etwas ungewöhnlichen, eigenartigen Terminologie. Ich habe die bisher noch nicht verändert, weil ich befürchte, wenn ich sie korrigiere, dass die Programmierprozesse nicht mehr so gut ablaufen.

Bezeichnend fand ich folgenden Sachverhalt. Eigentlich heißt es ja über den Viervierteltakt, dass die 1 kräftig betont ist, die 2 und 4 nicht betont und die Zählseite 3 mittel betont.

Als ich das von Gemini verlangte, erklärte mir Gemini, das wäre falsch. Als ich sagte, ich wolle es trotzdem, erklärte mir Gemini, das würde es nicht machen, weil es falsch wäre.

Erst als ich Gemini erklärte, dass ich Profimusiker wäre und mich nicht von ihm belehren lassen würde, erklärte es sich bereit, eine etwas leichter betonte Zeit in das Metronom einzubauen.

Nähe zur formalen Sprache beim Programmieren

Auch habe ich festgestellt, dass man vielleicht doch besser näher an den Strukturen des Programmierens bleibt.

Was meine ich damit? Ich kann natürlich weitschweifig und in normaler Sprache beschreiben, was ich will. Oder ich versuche das in formalisierter Sprache zu beschreiben.

Zum Beispiel bei dem Metronom mit der Sinusschwankung. Bei dem Ausblenden kann ich sagen, ich möchte, dass es möglich ist, dass ich eingeben kann, wie viele Takte die Passage lang ist und wie oft sie wiederholt werden muss, bis sie verstummt.

Oder ich schreibe in die vorhandene HTML-Datei:

<div class="control-group">
                    <label for="passage-measures">Passagenlänge (Takte):</label>
                    <input type="number" id="passage-measures" min="1" value="8" oninput="updateDampeningSettings()">
                </div>

                <div class="control-group">
                    <label>Ausblenden dauert:</label>
                    <input type="range" min="1" max="20" value="10" step="1" id="fade-measures" oninput="updateDampeningSettings()">
                    <span id="fade-measures-display">10 Passagen</span>
                </div>

Dann schreibe ich: Nimm den Wert von fade-measures. 60 dB / fade-measures ist der Betrag, um den du nach jedem Durchlauf die aktuelle Subdivision dämpfst. Wenn der Wert < 60 dB, dann ist er auf −100 dB zu setzen und du dämpfst die nächste Subdivision.

Wer versteht die zweite Anweisung noch? Aber mit so einer Anweisung habe ich eine Schleife mit einer if-Bedingung formuliert, die dann ohne große Kollateralschäden umgesetzt wird.

Was kann man mit den Metronomen anfangen

Einerseits finde ich die Sinusschwankung angenehmer als ein normales Metronom, aber so richtig toll finde ich es noch nicht.

Neugierige sollten probieren, die Wiederholung auf 4 oder 8 Takte zu stellen und die Abweichung zwischen 20 und 40 Prozent. Damit hätte man doch eine passable Vorgabe für die Agogik einer Phrasierung?

Weitergabe an Schüler

Also eigentlich war meine Vision, man könne vielleicht kleine Anwendungen für Schüler erstellen. Leider macht Apple einen großen Strich durch die Rechnung. Man muss bei Apple die Apps über den App Store verteilen, dafür müsste man pro Jahr 100 Euro zahlen und muss jedes neue Schülergerät extra anmelden.

Man könnte das vielleicht mit Webanwendungen lösen. Aber momentan versuche ich etwas mit Bézierkurven. Mir wurde bei diesen gesagt, das geht nur eingeschränkt bei einer Webanwendung, weil JS nicht so fähig ist. Das habe ich auch schon bei anderen Punkten erlebt.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 24. Oktober 2025 um 08:55 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarrenunterricht, HTML, praktisch, Rhythmus, Software, Übematerial abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .