https://www.gitarrenunterricht-frankfurt.de/wp-content/themes/GitarreFrankfurt/image/Logo-6a.png

Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Grüne rechte Erwiederungen – 2

Grün beklagt zu Recht, dass Anfänger, deren erste erlernte Anschlagsform der angelegte Anschlag ist, gerne die Saiten zusammenpressen und die Hand auf die Decke legen.

Grün behauptet, ein Teil des Problems wäre, dass beim angelegten Anschlag erklärt werden würde, dass dieser aus dem Grundgelenk des Fingers ausgeführt wird. Da ich aber grundsätzlich erkläre, dass die Fingerkuppe durch die Knickbewegung des Mittelgelenkes über die Saite gleitet, habe ich daraufhin mal wieder meine lieben kleinen Anfänger beobachtet.

Ja ich habe solche Kandidaten, die dieses gegen allen Anstand der Gitarristik verstoßende Verhalten hartnäckig praktizieren.

Dies ist keine große Neuigkeit für mich, doch mir sind neue Gründe aufgefallen, warum dies so sein könnte.

Warum quetschen manche Schüler so gerne die Saiten zwischen ihren Fingern zusammen. Zuerst fällt auf, dass zu diesem Verhalten nur die sehr jungen Schüler neigen. Je älter die Schüler sind, desto weniger sieht man das Problem.

Dies lässt erst einmal auf ein grundsätzliches koordinatives Problem schließen. Aber was versuchen sich die jungen Schüler, durch dieses Verhalten sich zu erleichtern?

Ein Ziel könnte sein, dass dies ein Gefühl von Halt und Sicherheit gibt.

Aber ein weiterer Grund könnte sein, dass der Anschlagsfinger nicht wieder die soeben angeschlagene Saite berührt. Viele Kinder haben im Gegensatz zu Erwachsenen gut gepolsterte Fingerkuppen, die sie auch noch sehr gerne sehr weit zwischen die Saiten Richtung Schallloch stecken.

Das schafft man doch am besten Platz, wenn man diese Fingerkuppen aus der Gefahrenzone bringt und die Saite, auf der die Finger landen, zur Seite drückt.

Der Lösungsansatz lautet, die Schüler sollen darauf achten, nur mit wenig Kuppe die Nachbarsaite zu berühren.

Obwohl ich meinen Schülern erkläre, dass die Fingerkuppe durch den Knick des Mittelgelenkes über die Saite gleitet, versteifen Sie gerne Ihre Finger, arbeiten aus dem Grundgelenk und legen auf Dauer die Hand auf der Decke ab. Ob dies eine Kompensation von mangelnder Koordination oder von mangelnder Kraft ist, erschließt sich mir nicht.

Aber dieses Verhalten wird meistens auf, wenn ich die Schüler dazubekomme, beim Anschlag wenige Fingerkuppe zu verwenden und leiser zu spielen. Deswegen könnte ich eigentlich eher dazu, dass dies eher eine Frage der Kraft ist.

Wobei mangelnde Koordinationsfähigkeit dazu führen kann, dass die eigentlich ausreichende Kraft doch nicht ausreicht.

Grün beklagt auch, dass manche Apoyandoschüler die Hand auf die Decke legen, weil das Apoyando unnötige Grobmotorik provozieren würde, deren Ausdruck ist, das Handgelenk nach hinten zu ziehen.

Am selben Tag sah ich ein Video von dem Unpluggedkonzert von Eric Clapton. Ich habe mir eigentlich nie darüber Gedanken gemacht, warum viele Gitarristen im Popularbereich ihre rechte Hand auf die Decke ablegen, obwohl alle eigentlich eine Art Tirando spielen. Bei Clapton scheint mir das Warum offensichtlich. Er versucht mit dem Wulst der Fingerkuppe die Saite möglichst weit weg von der Decke zu ziehen. Aus Stabilitätsgründen wird die Hand auf die Decke gelegt.

Teile diesen Beitrag von Gitarrenunterricht Frankfurt

Der Beitrag wurde am Samstag, den 15. Juni 2013 um 21:33 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrenunterricht abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .