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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Zwei Beobachtungen zum Tirando

Der Tirandoanschlag gilt meiner Beobachtungen nach im Kollegenkreis, als schwer zu vermitteln. Wie bekommt man die Anschlagshand ruhig.

Die Faust

Es gibt schon lange das Beispiel, man möge die Finger wie eine Faust formen. Ich habe mich vor einiger Zeit damit auseinandergesetzt. Für mich machte dieses Bild keinen großen Unterschied. Deswegen mussten einige Schüler herhalten. Die Entscheidung war, ich werde dieses Bild verwenden. Aber ich habe einen neuen Schüler bekommen, der mir gezeigt hat, wie wirksam das Beispiel ist.

Vorneweg meine Schüler starten mit Apoyando und spielen lange Apoyando. Einer der Gründe ist, ich habe seitdem wesentlich weniger Ärger mit dem Tirando. Bei den meisten Schülern bei mir ist die Anschlagshand bei der Einführung des Tirandos ziemlich stabil.

Der neue Schüler spielte seit der ersten Klasse sechs Jahre nur Tirando. Er zieht teilweise mit dem Unterarm, wenn er einen Anschlag macht. Ich habe ihn, dogmatisch wie ich bin, auf Apoyando umgestellt. Auch dort sieht man dieses ziehende Verhalten des Unterarms. Mich hat interessiert, wie dieser Schüler auf das Faustbeispiel reagieren würde. Mir ist der Mund offen stehen geblieben. Die Hand war total ruhig.

Ich halte dies für einen Beleg für die starke Wirksamkeit des Faustbildes.

Das Mittelgelenk

Die Geschichte fängt eigentlich mit einem Daumenanschlag an. Bei einem erwachsenem Schüler störte mich, dass er seinen Daumen nicht frei rotieren lassen konnte. Aus nicht näher zu erläuternden Gründen fragte ich den Schüler, wie er denn glaube, das Mittelgelenk seine Daumens bewegen zu müssen. Was er zeigte war fast ein Strich. Ich bat ihn, es mit einer Kreisbahn zu probieren. Als Ergebis hatte ich, was ich wollte. Der Schüler bemerkte ungefragt von sich selber aus: “Das fühlt sich jetzt sehr frei und locker an.”

Deswegen probierte ich aus, was man vielleicht noch erreichen kann, wenn man die Bahn eines Gelenkes beschreibt. Ich habe hier mindestens einmal berichtet, dass ich finde, eine Öffnungsbewegung der Grundgelenke der Anschlagshand ist schwer zu initiieren. Mit Vorstellung, dass man die Mittelgelenke zur Decke wegbewegt, geht es leichter.

Warum finde ich dies für das Tirando interessant? Ein Teil der Unruhe der Anschlagshand resultiert meiner Meinung daraus, dass die Rückholbewegung so klein oder eng ausfällt, sodass der Handrücken vorsichtshalber eine Bewegung macht, sodass die Finger nicht mit den Saiten kollidieren.

Ebenfalls bei zwei Schülern, bei denen ich dieses Problem sehe, war diese Vorstellung hilfreich.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 31. Mai 2024 um 08:13 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarrentechnik, Gitarrenunterricht, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .