John Dowland’s Midnight
Wie schon angemerkt, schaue ich mir gerade die Saitenwege-Bände von Michael Langer durch. Dort sind viele alte Bekannte, bei denen ich stutze, weil ich manches anders kenne. Da stellt sich mir die Frage, was steht da eigentlich wirklich im Original.
So auch bei “John Dowland’s Midnight”. Es gibt schon eine ziemliche Anzahl von Versionen dieses Stückes für Gitarre. Also eigentlich muss ich deswegen meine jetzt nicht auch noch in die Öffentlichkeit “blasen”.
Es stellt sich eher die Frage, warum mache ich mir die Mühe eine eigene Version zu erstellen?
Jeder der diese Musik spielt, dem ist bekannt, dass die die genutzte Übersetzung der Tabulatur in Noten eine Interpretation darstellt. Also man kann die Notenwerte anders lesen und die Stimmzuordnung anders wählen. Aber bei diesem Stück habe ich gemerkt, dass ein Notentext die Gedanken lenkt.
In der obigen Abbildung sind zwei Versionen zu sehen, wie meist Takt Eins und Drei notiert werden. Version eins impliziert bei mir stillschweigend, dass auf Zählzeit Vier ein A-Dur steht. In Version Zwei steht da ein fis-moll.
Bloß weil es dasteht, nimmt man das eigentlich so hin und denkt vermutlich nicht darüber nach. Vielleicht liest man sogar bei Version Zwei ein A-Dur. Aber sobald man sich entscheiden muss, wie der Ton aus der Tabulatur in Noten gesetzt werden soll, wird man gezwungen sich Gedanken zu machen.
In den meisten mir bekannten Ausgaben geht unter, dass das “H” auf der Zählzeit Zwei in den Takten Fünf und Sieben auf der Laute eine Oktave tiefer gespielt wird.
Bei meiner ersten Begegnung mit diesem Stück haben mich dies “Hs” immer etwas irritiert. Wenn man von der Oktavierung weiß, löst sich auch die Irritation auf.
Wie dem auch sei, hier meine Version, der ich auch wieder das Faksimile angehängt habe.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 13. November 2020 um 08:15 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrenunterricht, Noten, Notensatz, Übematerial abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .