Fingersätze vorlesen lasen
Erst einmal, wie komme ich auf die Idee, es könnte sinnvoll sein, Fingersätze vorlesen zu lassen. Ich habe eine Schülerin mit LRS, die verwechselt und bringt die Noten mit Hilfslinien seit Jahren durcheinander. Weil ein neuerer Schüler ähnliche Probleme hat, fragte ich ihn nach LRS. Er hat auch LRS.
Im Artikel “Ein lebendiges Metronom” hat mich auf die Idee gebracht, warum nicht die Information einspielen. Eigentlich wäre es sehr gesund, wenn Schüler diese Informationen selber einsprechen würden. Es finde ich, es wäre besser, wenn eine Reihenfolge eingehalten würde.
- Finger links
- Saite
- Bund
- Finger rechts
Als ich darüber nachdachte, wie man diese Reihenfolge absichern könnte, dachte ich mir bei meinen Ideen, vielleicht wäre es einfacher, das mit dem Computer zu lösen. Es würde gehen. Erst einmal das Ergebnis:
Was für Programme habe ich genutzt?
- MuseScore 3.6.2
- Notepad
- LibreOffice Calc
- Reaper mit dem SWS -Extensionpack
- Balabolka
Der Haupttrick ist, dass MuseScore seine Daten in einem XML-Format abspeichert. Dieses importiert man in LibreOffice Calc über die Importfunktion für XML-Daten.
Dort kann man durch den Verkettenbefehl den Steuertext für Balabolka generieren. Durch den Splitbefehl kann man für jeden Ton eine Datei erzeugen, indem die Informationen des Tones angesagt werden.
Diese Dateien kann mit dem Befehl “SWS/FNG: Quantize item positions and MIDI note positions to grid” schön an den Taktanfängen positionieren.
In einem Texteditor öffnet man die MuseScore-Datei, löscht alle Pausen und macht alle Noten zu Vierteln. Diese Datei öffnet man in Musescore, repariert dort das Malheur und stellt als Taktart einen 1/4-Takt ein. Dann exportiert man dies als Mididatei, die man in Reaper einfügt. Dort schiebt man die Sachen zurecht.
Praktisch ist das Verfahren gerade nicht und funktioniert eigentlich nur mit einstimmigem Material. Es ginge auch für mehrstimmiges Material, aber dann müsste man so einiges in Reaper händisch nachbearbeiten, wenn man will, dass die Töne mitgespielt werden. Wenn man sich die Sachen nur vorlesen lassen will, dann wäre es vielleicht noch geradeso praktikabel.
Grundvoraussetzung ist aber, dass der Fingersatz komplett ausgeschrieben wird. Also an jeder Note steht der rechte und linke Finger.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 20. Juni 2025 um 08:21 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrenunterricht, praktisch, Recording, Software, Übematerial abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .