Demokratie gegen Fehler
Eine Schülerin, die mit ihrem Klavierlehrer unzufrieden ist, versucht herauszufinden, ob zurecht oder nicht. Deswegen sieht Sie sich auch Videos auf YouTube an. Sie schickte mir deswegen diesen Link zu. Thema des Videos, warum verspielt man sich?
Die Frage in dem Video, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der nächste Versuch schief geht, wenn davor fünf Versuche gelungen sind und fünf missglückt, hat mich zu weiterführenden Spekulationen veranlasst.
Es ist ja nicht so, dass es beim Üben bei 10 Versuchen bleibt, sondern da sind höhere Zahlen im Spiel. Gehen wir mal von hundert Versuchen aus. Dann nehmen wir noch den lernpsychologischen Fakt dazu, dass die Versuche am Anfang prägender sind, als die am Ende. Bloß am Anfang macht man eher Fehler, als am Ende eine Übephase.
Wie muss das Verhältnis der Fehlversuche zu gelungenen Versuchen aussehen, damit die Verhältnisse sicher sind?
Reicht eine einfache Mehrheit, die absolute Mehrheit? Oder muss es sogar mehr sein? Aus der mir bekannten Literatur sind keine belastbaren Zahlen bekannt.
Dass es aber deutlich mehr als 50 Prozent sein müssen, ist klar. Wenn man ein demokratisches System betrachtet, dann darf der Anteil der radikalen Kräfte nicht allzu hoch sein, um das System zu beeinträchtigen. Sieht man sich an wie stabil Deutschland war, solange Kräfte wie NPD, KPD, AfD unter fünf Prozent lagen, und jetzt bei fast 20 Prozent, dann sollte man mal versuchen, auf mindestens 95 Prozent richtige Versuche beim Üben zu kommen.
Vielleicht wäre es ein interessantes Experiment, Strichlisten über Fehlversuche und gelungene Versuche zu führen, um herauszufinden, wann sich eine verlässliche Sicherheit gebildet hat.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 5. Oktober 2018 um 08:06 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrenunterricht, Lernen, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .