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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Keilballkissen

Bei meinen Stöberreisen veranlasst durch das Buch „Körperorientierte Ansätze für Musiker“ stieß ich Gymnastikbälle als Sitzmöglichkeit, um die Wirbelsäule einerseits durch aufrechteres Sitzen zu entlasten, andererseits durch das Balancieren zu trainieren.

Da ich mit meiner Variante Sitzkeil auf flachem Stuhl latent unzufriedener wurde, weil mir dieses Sitzen zu statisch wurde, dachte ich darüber nach mir solch einen Ball zu kaufen. Doch mir wurden auch Balancekissen bei meiner Suche eingeblendet.

Bei Balancekissen handelt es sich um luftgefüllte Kissen, die auch ein Balancieren des Sitzenden erfordern. Aber diese Kissen nehmen deutlich weniger Platz weg und sind transportabel.

Es gibt aber noch eine Sonderform bei den Balancekissen. Nämlich Keilballkissen. Diese luftgefüllten Kissen haben die Form eines Sitzkeiles. Das sah für mich so aus als könnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Also auf den Kaufbutton gedrückt.

Wie sitzt es sich nun?

Als erstes muss ich sagen, die Werbung vermittelt meiner Meinung nach den Eindruck, dass man auf diesen Kissen automatisch aufrecht sitzen würde. Dem ist nicht so. Ich kann auf diesen Kissen genau so schief und lümmelhaft sitzen, wie auf einem normalen Sitzkeil oder einem Stuhl ohne Keil.

Aber wenn ich aufrecht sitzen will, kann ich diese Haltung leichter einnehmen. Der Untergrund sperrt sich nicht so dagegen. Wenn ich mich auf meine Wirbelsäule konzentriere und die Schwankungen aufgrund des instabilen Untergrunds wahrnehme, richtet sich die Wirbelsäule von selbst auf.

Summa summarum ob ich jetzt schief oder gerade sitze, der Rücken ermüdet später. Ich werde mir für meinen Unterrichtsraum ein zweites Kissen zulegen.

Wenn ich jetzt jemanden neugierig gemacht habe, den möchte ich auf vier Dinge aufmerksam machen.

  1. Je nach Sitzpunkt sitzt man deutlich höher als mit einem normalen Sitzkeil. Es könnte sein, dass das Gesamtsystem zu hoch wird.
  2. Man könnte sich jetzt denken, dann sitze ich doch einfach weiter vorne. Leider ändert sich je nach Sitzpunkt die Unterstützung des Sitzfleisches und damit die Beckenneigung. An empfindlichen Tagen suche ich dann nach dem idealen Sitzpunkt. Die mögliche Sitzfläche ist sehr eingeschränkt.
  3. Persönlich habe ich festgestellt, dass ich mir Strategien zurechtgelegt und antrainiert habe, wie „überlebe“ ich auf normalen Stühlen, wie richte ich mich auf diesen aus. Diese Strategien funktionieren nur teilweise auf dem instabilen Kissen. Diese Strategien brauchen eine harte Sitzfläche. Normale Stühle werden auf Dauer noch mehr zur Belastung, weil die Strategien für harte Stühle verloren gehen.
  4. Der Oberkörper verhält sich bei Spielen anders als auf einem normalen Stuhl, weil die Rückmeldung an den Hintern eine andere ist. Also bei altbekannten Stücken bewegt sich der Oberkörper anders mit. Dieses andere Verhalten kann bei einer Vorspielsituation als zu irritierend empfunden werden. Also ich habe mich dann doch in einer Vorspielsituation auf das Balancekissen verzichtet.

Falls jemand fragt, warum keinen Balancestuhl. Also ich hatte mal den Move von Stroke und danach einen Stuhl aus einem Klavierhaus. Die Stühle gehen mir für die Preise zu schnell kaputt.

Nachteil Höhe

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 29. November 2019 um 08:55 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Eingeschoben, Gitarre lernen, Gitarrentechnik, praktisch, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .