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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Miwiam-Nagelfeile

Ich bin auf die Miwiam-Nagelfeile durch ein Gitarrenforum aufmerksam geworden. Die Meinungen waren erst ablehnend oder befremdet, wurden aber dann im Laufe der Diskussion und Erfahrungen positiver.

Auf Amazon und Youtube sind die Bewertungen auch sehr zwiegespalten. Es geht hauptsächlich darum, feilt die Feile etwas weg und dass man so schwer an die Seiten der Nägel kommt.

GitarristInnen macht die neuartige Technologie und deren Versprechen neugierig. Sieht man sich das verlinkte Bild an, versteht man sofort, was den Gitarristen reizt. Die versprochene glattere Fläche der Nagelkante.

Feilt die Feile?

Die Reaktionen im Web lesend oder sehend habe ich den Eindruck gewonnen, dies ist der strittigste Punkt. Sehe ich genauer hin, scheint es so zu sein, je härter und dicker die Nägel, desto weniger wird von dieser Feile abgenommen, sodass der Eindruck entstehen kann, da geht ja nichts weg.

Das freut aber unter Umständen den Gitarrennagel, weil wie oft hat der sich schon unnötig gekürzt gesehen, weil mal die Form nicht passte und man zu viel weggefeilt hat.

Meine persönliche Erfahrung ist es geht wenig weg. Man kann keinen Nagel damit formen, aber eine Form nachbearbeiten.

Wobei es da eine Schwierigkeit für mich gibt. Weil ich die Feile zum Nagel anders halten muss als herkömmliche Feilen und die Feilfläche rund und nachgiebig ist, kann ich schlecht sagen, was für einen Teil des Nagels ich wegfeile und wie die Feillinie genau verläuft.

Aber weil die Feile wenig wegnimmt, ist das eigentlich doch kein Problem.

Wenn ich mir einen Kunstnagel mache, verwende ich nie diese Feile zum Formen, weil es zu lange dauert. Erst eine normale Feile, dann die Miwiam-Feile zur Nachbearbeitung.

Weiter wird immer wieder moniert, dass man so schlecht an die Ränder kommt. Wenn ich mit dieser Feile feilen wollte, würde ich zustimmen.

Aber wie gesagt, ich finde die Feile für eine Nachbearbeitung gut. Das funktioniert eigentlich. Bei meinem Daumennagel ist es aber grenzwertig. Wahrscheinlich hängt die Erreichbarkeit der Nagelkante von Kuppenform, Verlauf des Nagelbettes und Form des Nagels ab.

Wie ist das Feilergebnis?

Je feiner die Feile, desto glatter die Fläche. Da es keine Zahlenwerte gibt, was für einer Körnung die Miwiam-Feile entspricht, kann man eigentlich da nichts vergleichen.

Es ist glatter als mit normalen Feilen. Es gibt aber Feilen mit unterschiedlichen Körnungen. Für meine Nägel würde ich behaupten, bei einer Körnung, die eine ähnliche Glätte wie die Miwiam-Feile erzeugen, nehmen diese Feilen mehr vom Nagel weg als die Miwiam-Feile.

Was ich als Pluspunkt empfinde.

Die ersten Ergebnis fand ich etwas merkwürdig. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt einen Kunstnagel, einen Nagel mit Gelschicht und zwei unbehandelte Naturnägel.

Man konnte beim Spielen, deutlich Tonunterschiede hören. Je nach Beschaffenheit des Nagels. Aber nach ein paar Feilversuchen verschwanden diese Unterschiede.

Ich habe letztes Jahr einen Artikel geschrieben, in dem ich beschreibe, wie und warum ich Schleifpapier und Micromesh kombiniere? Miwiam-Feile und Micromesh ohne Schleifpapier liefert ähnliche Ergebnisse.

So gesehen ein Fortschritt.

Liegt es an der neuartigen Technologie?

Keiner in dem Gitarrenforum hat folgende Frage gestellt, wenn ich über die andersartige Fläche mit Polierleinen – also einem konventionellen Mittel – gehe, wie viel bleibt von der neuartigen Fläche übrig?

Ich habe keine Ahnung, aber ich könnte mir den positiven Effekt der Feile auch anders erklären.

Bei normalen Feilen entsteht ein glatte Nagelkante mit einer klaren Kante zur Nagelober- und -unterfläche.

Bei der Miwiam-Feile entsteht eine Rinne in dem Metallgitter und man erhält eine runde Nagelkante. Also man muss nicht versuchen beim Polieren die Kanten zu runden. Sondern man poliert eine Rundung.

Seit ich meine Nägel mit der Miwiam-Feile vorbereite, ist ein erfreuliches Phänomen aufgetreten. Ich spiele Augustin-Regals. Die stehen zu Recht im Ruf, dass man die Diskantsaiten sehr schnell runterspielt, weil die Oberflächen sehr leicht zerkratzt werden.

Die Saiten bleiben mit der Miwiam-Feile bei mir länger in einem akzeptablen Zustand.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 22. Mai 2020 um 08:11 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Fingernaegel, Gitarre lernen, Gitarrentechnik, Gitarrenunterricht, Krimskrams abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .