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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Trinity College Exam Guitar Pieces

In meinen Anfangszeiten als Gitarrenlehrer habe ich mir Listen von Stücken angeschaut, die nach Schwierigkeitsgraden gegliedert waren. Ich suchte Orientierung, was ich mit fortgeschrittenen Schüler*Innen machen könnte.

Ich fand diese Listen unbefriedigend. Einerseits fand ich die Stücke für zu schwer und zu lang für normal interessierte Schüler*Innen. Auch fand ich die Musik uninteressant. Es war meist das übliche Reportire. Wenn moderne oder zeitgenössische Literatur vorgeschlagen wurde, fand ich sie musikalisch zu abweisend.

Langer Rede kurzer Sinn mit einem*r normal interessierten Schüler*In nicht machbar und unattraktiv.

Wenn ich mich recht erinnere, waren diese Listen das Ergebnis von Einzelpersonen.

Ich bin immer wieder mal über die Prüfungssysteme englischsprachiger Institute gestolpert. Dazu werden auch Notenhefte für die einzelnen Schwierigkeitsgrade verkauft. Man kann die Hefte zwar in Deutschland bestellen. Aber ich war nicht in der Lage herauszufinden, was für Literatur verwendet wird.

Ich habe mir diese Hefte nicht gekauft, weil ich die Befürchtung hatte, Geld für wenig Output auszugeben.

Als ich die Saitenwege-Bände durcharbeitete, suchte ich oft nach den Originaldrucken der Stücke. Dabei stieß ich immer wieder auf das Trinity College. Irgendwann schaute ich in ein PDF und war positiv angetan.

Ich habe mir die Bände 1-4 für die Jahre 2010-2015 und 2016-2019 besorgt. (Das sind insgesamt 8 Hefte, nicht 36.) Mein Musikalienhändler, der älter ist als ich, meinte, ich wäre der Erste, der diese Hefte überhaupt bestellt hätte.

Die Hefte haben es mir angetan. Warum?

  1. Sie sind erstaunlich billig.
  2. Das Einstiegsniveau ist nicht abgehoben
  3. Die Sprünge zwischen den Stufen sind nicht allzu groß. Ich könnte mir vorstellen, dass ein*e Berufsanfänger*In, wie ich damals eine wertvolle Orientierung bekommen könnte. Vielleicht sogar einen Grundstock für den fortgeschrittenen Unterricht.
  4. Bis zur Stufe 4 sind fast alle Stücke nur eine Seite lang.
  5. Für die Epochen von der Renaissance bis zur Romantik kommen auch andere Stücke vor, die ich aus deutschen Sammlungen kenne.
  6. Für die Jetztzeit gibt es viele schöne Stücke von Komponisten, deren Namen ich großteils noch nicht kannte. Deswegen liegt jetzt ein weiterer Stapel an Noten bei mir herum, der mich wahrscheinlich für ein Jahr beschäftigen wird. Wenn ich Maria Linnemann als Referenz nenne, dann wecke ich wahrscheinlich falsche Vorstellungen. Damit will ich andeuten, dass man nicht versucht, die Schüler mit moderner E-Musik zu missionieren.

Wobei mir auch die Hefte 1 und 2 für 1990 – 1993 in die Hände gefallen sind. Es scheint bei Trinity einen Wandel gegeben haben. Die Stücke sind etwas leichter geworden und gefälliger. 

Ich habe mir auch noch die weiteren Stückempfehlungen in den Heften angesehen. Es scheint so zu sein, dass die gängige Moderne, die man sowieso im Schrank hat, dort empfohlen wird. Neuere und unbekanntere Sachen werden in den Heften gedruckt. (Es kann sein, dass ich aber einem Irrtum aufsitze, weil ich den englischsprachigen Markt nicht kenne.)

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 2. Dezember 2022 um 08:47 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarrenunterricht, Notenbesprechung abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .