Gitarre mit Schwebungen stimmen
Eigentlich ist es ganz einfach, hört man keine Schwebung mehr, ist die Prim oder Oktav sauber gestimmt.
Als man mir als Schüler erklärte man könne über die Schwebung hören, ob sauber gestimmt sei, wurde auch gleich nachgeschoben, aber so richtig funktionieren würde das nicht. Die Begründungen waren eher diffus.
Deswegen war ich umso mehr verblüfft, als ich bei meinen Recherchen über das Klavierstimmen Sätze las: „Man stimme die Terz so zu hoch, sodass man vier Schwebungen pro Sekunde hört.“
Das verblüffte mich dann doch ein wenig. Also habe ich versucht mich schlau zu machen.
Schwebung ist das regelmäßige Zu- und Abnehmen der Lautstärke, wenn zwei Töne mit nahezu gleicher Frequenz erklingen. Man kann aus der Frequenz der beiden Töne eine Schwebungsfrequenz berechnen.
|f1-f2|=fSchwebung
Nehmen wir jetzt ein kleine a mit 110 Hz und ein zweigestrichenes a mit 440hz. Jetzt nehmen wir zwei Vergleichstöne mit 111 und 444Hz. Dann sind beide Töne um ca. 16 Cent verstimmt.
Beim zweigestrichen a höre ich vier Schwebungen pro Sekunde, beim eingestrichenen eine Schwebung pro Sekunde.
Jetzt drehe ich die Vergleichstöne auf 441 und 110,25 Hz. Die Töne sind jetzt um ca. 4 Cent verstimmt. Was für einen Anfänger schon ziemlich gut ist.
Bei dem zweigestrichen a höre ich jetzt eine Schwebung pro Sekunde. Beim kleinen a braucht eine Schwebung 4 Sekunden.
Mancher ahnt schon das Problem. Kann man noch beim kleinen a bei einer weiteren Korrektur noch erkennen, ob das langsamer oder schneller wurde? Wenn man doch für langsamer ist, ist man noch unterhalb des Tones oder knapp drüber. Bzw. ich finde, man weiß gar nicht mehr so recht, ist das das Verklingen des Tones oder noch die Schwebung.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 24. Juli 2015 um 08:46 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre stimmen abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .
