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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Ich will ja kein Profi werden!

Dies ist ein Satz, den man als Instrumentallehrer immer wieder hört, wenn man eine bestimmte Technik einfordert. Letztendlich steht hinter dieser Aussage der Gedanke, der Laie hätte bestimmtes Handwerkszeug einfach nicht nötig, weil dieser sowieso einen bestimmten Level nicht erreicht oder erreichen will.

Die Frage ist, kann man das wirklich so sehen?

Ich bin dick, fett und unsportlich. Hätte man in meiner Schulzeit wegen Sport durchfallen können, ich wäre ein Kandidat dafür gewesen. Dummerweise musste ich vor X-Jahren gerade Radreisen als Urlaubsform entdecken. Radfahren ist perse nicht so anstrengend, insbesondere wenn es eben ist. Also ist dies nicht so bemerkenswert. Aber ich fühlte mich als Flüssekandidat und irgendwelche Gebirgstouren mit einem bepackten Rad schienen weit außerhalb meiner Möglichkeiten zu sein.

Natürlich traf ich auf diesen Flusstouren dann auch andere Radreisende, die gerade irgendwelche Berge bezwungen haben, deutlich durchtrainierter waren und ein deutlich besseres Equipment hatten. Ich dachte, die sind ja auch sportlicher als Du, da lohnt sich das.

Der dänische Regen war penetrant und ausgiebig. Deswegen rutschte ich einfach zu oft von den Pedalen ab und schlug sie mir eindeutig zu oft schmerzhaft gegen die Schienbeine. Deswegen besorgte ich mir Riemen für die Pedale. Da ich schon etwas von dem runden Tritt gehört hatte , probierte ich das natürlich aus. Und es fuhr sich angenehmer. Aber so richtig rund wurde der Tritt nicht, weil der Zug nach hinten nicht so richtig möglich war. Als ich dann auch noch auf die Nase flog, weil ich nicht rechtzeitig aus den Riemen kam, besorgte ich mir Klickpedale. Diese komischen Pedale, die immer diese bunt gekleideten Rennradfahrer an ihren Räder haben. Damit wurde der Tritt deutlich runder.
Bei den sportlichen Radfahrern werden hohe Trittfrequenzen propagiert. Die sind aber eigentlich nur mit Klickpedalen möglich. Also musste ich das auch ausprobieren. Da ich Hausstrecken habe stellte ich fest, dass ich bei hoher Trittfrequenz auf diesen merkbar weniger erschöpft war als mit normaler Trittfrequenz.

Neugierig geworden besorgte ich mir eine Pulsuhr, von denen immer wieder in Radforen die Rede war. Ziemlich schnell bekam ich ein Gefühl dafür, wann ich in einem Anstrengungsbereich fahre, den man ewig durchhalten kann, oder in einem, der sehr schnell erschöpft. (Das ist jetzt etwas sehr verkürzt dargestellt.) Ich kam auf meinen Hausstrecken noch frischer zurück.

Das Ergebnis dieser Bemühungen war eine Tour durch den Hochschwarzwald letztes Jahr. Die Steigungen waren kein großes Problem.

Kommt das jetzt durch die Techniken? Ich habe mal versucht den Frankfurter Feldberg hoch zu fahren mit den alten Techniken. Und ich muss sagen, es hat mir ziemlich früh gereicht. Mit den neuen Erkenntnissen und Techniken ist es deutlich weniger anstrengend.

Aber Sie dürfen jetzt nicht glauben, dass ich ein furchtbar schneller Radler geworden bin. Mich verheizen immer noch alle sportlich ambitionierten Fahrer. Aber ich bin nicht mehr auf die doch nicht so zahlreich vorhandenen Flüsse angewiesen, obwohl ich in diesen Jahren noch dicker geworden bin.

Langer Rede kurzer Sinn, Technik ist auch für Laien nützlich. Sie erweitert den Aktionsradius des Laien. Wenn Sie so wollen, Technik ist eine Art Begabungstuning. Aus seinen beschränkten Mitteln deutlich mehr herausholen als eigentlich augenscheinlich zuerst drin ist.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 10. August 2007 um 08:28 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Lernen abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .