Zungenstoß für Gitarristen
Ich habe hier schon an verschiedenen Stellen geschrieben, dass die Abhebebewegung der linken Hand zeitlich verschoben zur Anschlagsbewegung stattfindet.
Da ich mich momentan wieder sehr stark mit meinem Blaswandler beschäftige, ist mir ein Erklärungsmodell aufgefallen, von dem ich glaube, dass es diesen Sachverhalt gut vermittelt.
Sprechen Sie bitte mehrmals nahtlos die Silbe „Düü”. Die Zunge geht vor und stößt gegen den Oberkiefer und kehrt wieder zurück.
Dadurch wird deutlich, dass sich-in diesem Fall die Zunge-sich etwas bewegen muss, nachdem der Ton schon begonnen hat. Dies ist eine Vorstellung, von der ich erlebe, das sie so viele Gitarrenschüler befremdet. Sie sind meistens der Ansicht, die Bewegung müsse fertig sein, damit der Ton erklingen kann.
Ich vermute darin auch der Grund, warum Anfänger zuerst greifen oder die Finger der linken Hand lösen und erst dann leicht zeitlich versetzt anschlagen.
An dem Zungenbeispiel kann man gut das grundsätzliche Timing der Finger erklären.
- Zunge geht zu den Zähnen bedeutet in der Welt der Finger, die Finger bewegen sich auf die Saite zu.
- Zunge berührt den Oberkiefer bedeutet, die Finger berühren die Saite.
- Zunge verlässt den Oberkiefer bedeutet, die Finger verlassen die Saite.
Ob man diesen Zungenstoß für die Steuerung des Fingertimings verwenden kann, habe ich bei meinen Schülern noch nicht ausprobiert.
Da dieser Zusammenhang aber auch bei Blasinstrumenten zutrifft, habe ich das bei meinem Blaswandler ausprobiert. Ich konnte dabei feststellen, dass Griffwechsel, bei denen Fingers sich abheben und drücken, deutlich sauberer gelingen.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 29. März 2013 um 16:14 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrenunterricht, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .