Vektoransatz
Dass ich eine sehr von Physik, Mathematik – insbesondere Geometrie – geprägte Sichtweise auf die Gitarrentechnik habe, ist nichts Neues.
Deswegen montiere ich in meiner Vorstellung gerne Pfeile an meine Finger, um mir eine Bewegung zu verdeutlichen. Dabei ist mir vor Kurzem etwas Interessantes aufgefallen.
Ich persönlich finde, dass der Anteil der Rückholbewegung aus dem Grundgelenk immer etwas schwerfällig ist, obwohl es anatomisch keinen Grund dafür gibt. Insbesondere der Bewegungsradius könnte meist größer sein, als er meist ist. Diese Bewegung deutlich und genügend groß zu machen, fällt den meisten schwerer als bei anderen Gelenken.
Wenn ich nun in meiner Vorstellung meinen Vektor auf Handrückenseite des Grundgliedes des Anschlagsfinger anbringe, dann wird der Bewegungsradius größer.
Ich habe das auch mit anderen Bewegungsabläufen ausprobiert. Je nachdem, wie und wo ich mir die Vektoren denke, fällt eine Bewegung leichter oder schwerer. Weiter ist es eine Möglichkeit, Bewegungsbahnen zu modifizieren.
Z.B. Bei Abzügen. Bisher habe ich mir den Pfeil eher in der Mitte des Endgliedes gedacht. Wenn ich jetzt den Pfeil am Kontaktpunkt Finger-Saite befestige, dann ist mein Finger weniger starr beim Abzug.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 12. Juni 2015 um 08:57 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrentechnik, Gitarrenunterricht, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .