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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Sonifikation

Vor ein paar Tagen bin ich auf den Podcast „Wie Sonifikation motorisches Lernen unterstützt” des SWR-Funks gestoßen.

Wikipedia erklärt zwar, was Sonifikation ist. Aber wer sich den Podcast anhört, bekommt eine wesentlich bessere Vorstellung von diesem Begriff.

Dies hat meine Neugierde geweckt.

Denn ein Problem des Instrumentalunterrichtes ist ja, dass Schüler vor lauter Bewegungskontrolle sich nicht mehr zuhören. Bzw. die Frage lautet, wie bekommt man es hin, dass eine Klangvorstellung entsteht, die die richtige Motorik evoziert.

Und jetzt soll Verklanglichung helfen, Bewegungsabläufe zu präzisieren? Ein Widerspruch.

Bei genauerem Nachdenken löst sich aber der Widerspruch auf.

Damit Sonifikation sinnvoll ist, muss die Veränderung eines Klangparameters eindeutig an einen veränderlichen Parameter des Datenmaterials gekoppelt sein.

So gesehen ist Musikmachen zwar eine Sonifikation. Aber es werden andere Daten sonifiziert als der Bewegungsablauf. Nämlich der Notentext.

Manche Bewegungsparameter haben einen Einfluss auf den Klang, andere weniger, andere gar keinen.

Das bedeutet, hat der Schüler den Eindruck, dass der Klang ihm hilft, die Bewegung zu kontrollieren, wird er dies eher tun, als wenn er diesen Eindruck nicht hat.

Dies bedeutet aber auch, je stärker der Zusammenhang zwischen Klangergebnis und Bewegung ist, desto eher wird die Bewegung über das musikalische Ergebnis kontrolliert. Dies müsste zur Folge haben, dass es quasi musikalische und unmusikalische Instrumente gibt.

Z.B. dürfte eine Blockflöte musikalischer als eine Gitarre sein, da der Zusammenhang Tonhöhe und Bewegung eindeutiger als bei der Gitarre ist.

Deswegen dürfte zu erwarten sein, dass Blockflötenschüler eher eine Klangvorstellung entwickeln als Gitarrenschüler.

Langer Rede kurzer Sinn, je weniger offensichtlich der Zusammenhang Bewegung und Klang ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Reizkette Klangvorstellung -> Motorik herausbildet.

Persönlich würde mich ja interessieren, wie es klingt, wenn man die Bewegung eines Musiker sonifiziert. Also ob eine Bach-Lautensuite dann ein wirres Klanggebilde ist, oder eine ähnlich klanglich strukturiertes Ereignis ist.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 19. Juli 2013 um 08:04 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrenunterricht abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .