Bewegungsvorstellung und Klangvorstellung
So mancher wird sich bei meinen letzten Artikeln gewundert haben, dass ich nur über die Bewegungsvorstellung spreche und nicht über die Klangvorstellung.
Die erste interessante Frage, die sich stellt, aber auf die ich bisher keine Antwort gefunden habe, wie hängt Bewegungsvorstellung und Klangvorstellung zusammen.
- Bilden diese beiden Vorstellung eine Einheit oder sind sie getrennt?
- Wenn die Vorstellungen getrennt sind, sollen sie dann gleichzeitig oder hintereinander auftreten? Wenn hintereinander, in was für einer Reihenfolge?
In der Literatur, die ich zu diesem Thema kenne, wird diese Frage eigentlich nicht erörtert.
Wie dem nun auch sei, warum diese Fokusierung auf die Bewegungsvorstellung? Folgende Skizze liefert ein wenig Aufschluss über die Problematik.
Es ist zu erkennen, dass über den Klang nicht unbedingt automatisch die Bewegung kontrolliert werden kann. Weiter dass am Anfang des Lernens, besonders bei den unteren zwei Möglichkeiten, die Bewegung bewusst definiert und gelernt werden muss.
Als weitere Aufgabe resultiert aus diese Konstellation, dass eine verlässliche Reizreaktionskette “Klangvorstellung- dann-Bewegungsvorstellung” gebildet werden muss.
Was für Probleme resultieren daraus für das Üben und den Unterricht?
Bei genauerer Überlegung offenbart sich das Problem sehr schnell. Was für eine Form der Vorstellung kann der Spieler am einfachsten bilden?
Derjenige der sich leicht tut sich Klänge zu merken und vorzustellen, wird natürlich die Klangvorstellung bevorzugen und unter Umständen die Bewegungsvorstellung vernachlässigen.
Dieser Spielertypus erkennt man meist daran, dass er zwar schnell begreift. Aber dass dieser Spielertypus dazu neigt, Bewegungsvorgaben schlampig auszuführen und diese schwer zu lernen. Er wirkt bei schweren Stücken, dann auch eher unsicher.
Dann gibt es den Spielertypus, der sich leicht mit dem Vorstellen und Merken von Bewegungen tut. Dieser vernachlässigt dann, besonders wenn es ihm schwer fällt, die Klangvorstellung. Dieser Spielertypus spielt dann meist eher mechanisch und unmusikalisch, aber verlässlicher. Er spielt nicht unbedingt flüssig.
Natürlich treten diese Typen sehr selten in Reinform auf. Aber in dieser Gegenüberstellung wird die Problematk für das Unterrichten und Üben klar.
Das eine Mal hilft es eher an der Klangvorstellung zu arbeiten, dass andere mal eher an der Bewegungsvorstellung. Dies muss jedes Mal neu entschieden werden.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 1. August 2008 um 08:07 Uhr veröffentlicht von und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .