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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Visuelle Geometrie der Nagelformung – Teil 4

Es soll jetzt um die Blickrichtung gehen.

Eine Art Vorrede

Ich habe schon lange vor dem Internet mit Nägeln gespielt. Bilder wie ein Nagel aussehen soll, hatte ich nicht. Es hat sich etwas etabliert, was funktionierte. Ich hatt(b)e nur einen Problemnagel, nämlich den i-Finger. Der ist aus dem Blickwinkel des nächsten Bildes gerne konkav. Daraus dürfte sich etabliert, dass ich von links auf meine Fingernägel schaue. Je konvexer die Kante aus diesem Blickwinkel, desto besser bei mir.

Damit stehe ich konträr zu den Blickwinkeln, die verwendet werden, um die richtige Nagelform zu erläutern. Die Googlebildersuche liefert bei mir nur Bilder von unten oder von oben.

Ich habe mir versucht zu erklären warum? Von oben gesehen sind die Nägel bei mir immer rund. Egal, ob die Kante von der Seite konvex oder konkav war, von oben war die Kante konvex.

Soweit meine persönliche Erfahrung.

Kombination der Winkel

Nach all diesen geometrischen Experimenten und Überlegungen bin ich zu dem Ergebnis gekommen, wenn die Kante von der Seite gesehen konvex ist, dann ist die Kante von oben gesehen garantiert konvex. Ist die Kante von oben konvex, hat das keine Aussagekraft über die Biegung der Kante von der Seite aus betrachtet. Warum ist das so?

Im letzten Artikel habe ich

  • entweder die Feile auf der Blickachse liegend nach links oder rechts gekippt
  • oder das hintere Ende nach links oder rechts bewegt. Das vordere Ende bleib auf der Blickachse.

Jetzt werde ich die diese zwei Arten der Ausrichtung kombinieren.

Feile nach links gekippt und hinten nach links gezogen

Die konkave Form (hinteres Feilenende nach links) bleibt konkav.

Feile nach rechts gekippt und hinten nach links gezogen

Die konkave Form (hinteres Feilenende nach links) bleibt konkav.

Feile nach rechts gekippt und hinten nach rechts gezogen.

Die konvexe Form (hinteres Feilenende nach rechts) bleibt konvex.

Feile nach links gekippt und hinten nach rechts gezogen.

Die konvexe Form (hinteres Feilenende nach rechts) bleibt konvex.

Also wie ich die Feile auf der Blickachse kippe, hat keine Wirkung darauf, ob eine Kante konvex oder konkav bleibt.

Wenn ich von oben auf den Nagel schaue und den Feilenblock nach rechts kippe,

dann habe ich eine gerade Kante. Aber, wenn ich von der Seite schaue,

dann habe ich eine konkave Kante. Denn das hintere Feilenende ist ja jetzt nach links gezogen,,

was konkave Kanten erzeugt.

Also Feilenstellungen, die in der Draufsicht des Nagels eine konvexe Kante erzeugen, können in der Seitenansicht zu konkaven Kanten führen.

Aber alle sinnvollen Feilenstellungen, die in der Seitenansicht zu konvexen Kanten führen, haben zwangsläufig konvexe Kanten in der Draufsicht zur Folge.

Sinnvolle Feilenstellung!? Was soll das bedeuten? Nicht jede Feilenstellung, die eine konvexe Kante ergäbe, ist in der Seitenansicht sinnvoll.

Würde irgendjemand die Feile so ansetzen?

Nein, das ergäbe keinen Sinn. So würde man eine Feile nicht ansetzen.

Wie stark darf die Feile geneigt sein?

Der Winkel der Nageloberfläche zur Feilenfläche darf nicht kleiner als 90 Grad werden.

Aber damit ist die Blickwinkelfrage nicht ganz geklärt. Vielleicht ist schon aufgefallen, dass die Blickachse senkrecht zu den Fingern ausgerichtet ist. Das ergibt Probleme.

Wenn ich das obere Feilenende, wenn die Feile auf der roten Linie, die die Blickachse momentan ist, liegt, nur nach links ziehen darf, wie soll man die untere Hälfte des Nagels feilen können.

Ich habe die Blickachse bisher so ausgerichtet, weil ich glaube, dass man so leichter mitdenken kann. Jetzt müssen wir die für den Gitarrennagel entscheidende Blickachse finden.

Warum wollen wir keine konkaven Kanten? Weil wir befürchten, dass die Saite hängen bleibt oder der zu überwindende Widerstand für die Saite wird zu hoch. Also machen wir die Saite zur Blickachse.

Jetzt sind Saiten situationsbedingt nicht fortwährend identisch zu den Fingerkuppen ausgerichtet. Also stellt sich die Frage, was für eine Saitenausrichtung gilt?

Betrachten wir folgende Draufsicht.

Dem bisher Geschriebenen zur Folge, ergibt die Feilenausrichtung für die pinke Saitenausrichtung konvexe Kanten, die aber für die türkise schon konkav wären. Daraus lässt sich folgende Regel herleiten:

Die Saitenausrichtung, die in der Draufsicht von links unten nach rechts oben die stärkste Neigung hat, ist die maßgebliche Saitenausrichtung für unsere Kontrollblickachse.

Jetzt aber ein etwas realistischeres Bild. Die obige Anordnung habe ich gewählt, weil sie das Mitdenken weniger behindert.

Bisher habe ich immer geschrieben, die Feile wird auf die Blickachse gelegt, nach links gekippt und dann das hintere Ende nach rechts gezogen. Ich hoffe, dass bei dem obigen Bild jedem auffällt, dass ich nur einen Teil des Nagels erreiche, wenn die Feile immer mit der türkisen Achse in Verbindung bleiben muss.

Deswegen muss die Frage beantwortet werden, wie stark kann man von dieser Achse mit der Feile abweichen?

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Der Beitrag wurde am Montag, den 28. Februar 2022 um 08:00 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Fingernaegel, Gitarrentechnik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .