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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Vorstellung und Wirklichkeit – 3

Eigentlich habe ich mit dem letzten Beitrag dieses Thema für abgeschlossen gehalten. Aber es rumorte weiter in mir.

Ich glaube ich kann das Problem besser formulieren. Wenn man ein Instrument lernt, ist der Rohstoff der eigenen Vorstellungen das eigene Spiel.

Viele kennen das Phänomen, dass Anfänger einen Rhythmus problemlos nachklatschen können, aber nicht mit Wechselschlag nachspielen können. Die Fähigkeit den Rhythmus auf der Gitarre spielen zu können, muss erarbeitet werden. Dies geht einher mit vielen mehr oder weniger richtigen Rhythmen.

Vermutlich überlagern sich all diese Rhythmen im Kopf und es entsteht eine leicht verwaschene Vorstellung, die leichte Abweichungen vom richtigen Rhythmus als richtig erscheinen lassen.

Bzw. der Schüler bemerkt nicht, wie die technischen Schwierigkeiten in seine Technik der Kontrolle der Notenlängen eingreift.

Die reale Ausführung absorbiert oder verzerrt die Aufmerksamkeit so, dass kleinere Abweichungen vom Richtigen einfach nicht wahrgenommen werden. Durch das permanente Wiederholen gehen diese Abweichungen in die Vorstellung über.

Kann es helfen, an der Vorstellung zu arbeiten? Teilweise. Wenn mit dem reinen Vorstellen auch Probleme verbunden sind, dann nicht. Wer Probleme hat, innerlich den Rhythmus zu einer Zählweise vorzustellen, dessen inneres Metrum schwankt dann ähnlich unzuverlässig, wie wenn er den Rhythmus mit wirklichen Bewegungen macht.

Es gibt einen Punkt, den ich herausarbeiten sollte. Es gibt drei Komponenten bei einer Vorstellung:

  • Die Vorstellung als solches
  • Die bewussten Konstruktionsmethoden, damit eine Vorstellung entsteht.
  • Die Kontrollmethoden für die Vorstellung

Es ist die Frage zustellen, was für eine Komponente wurde durch die Probleme der realen Ausführung beeinträchtigt.

Das Kernproblem ist, wie stellt man fest, dass die Vorstellung schadhaft ist? Momentan kenne ich eigentlich nur zwei Sorten von Vorstellungsschäden.

1.       Zeitliche Verzerrungen

2.       Falsche Vorstellung der Bewegungsbahnen der Fingerkuppen und der damit verbundenen Mechanik. Mit Mechanik meine ich, wie sich die Körperglieder hinter der Fingerspitze verhalten.

Die zeitliche Verzerrung lässt sich durch ein Metronom feststellen, indem man seine Vorstellung mit einem Metronom überprüft. Die Vorstellung der Mechanik ist umso einfacher zu überprüfen, um so höher die Fähigkeit zur Introspektion ist.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 30. November 2012 um 10:32 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrenunterricht, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .