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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Ergoplay: Vergleich Tröster – Tappert

Persönlich habe ich über zwanzig Jahre mit dem Urmodell der Ergoplayreihe gespielt, habe mir dann aber vor kurzem die Trösterstütze gekauft. Die simple Überlegung war, mehr Saugnäpfe mehr Haftung.

Ich hatte mir keine Veränderungen erwartet. Aber die Stütze macht einen Unterschied zu meiner vorigen Stütze. Ich sitze aufrechter, die Gitarre ist insgesamt etwas höher. Dies empfinde ich als angenehmer.

Was auch nicht so verwunderlich ist, wenn man sich die Konstruktion der Stütze verglichen zum Standardmodell ansieht.

Einerseits finde ich diese Position für links angenehmer. Für den rechten Arm bzw. die rechte Hand bin ich mir immer noch nicht so schlüssig.

Beim Urmodell kann man die Position der Saugnäpfe nicht verändern. Beim Nachfolgemodell Tappert schon. Neugierig geworden bestellte ich mir also das Tappertmodell.

Was soll ich sagen? Das Tappertmodell ist anders angenehm. Mir tut der Rücken nicht so schnell weh und mein Oberkörper ist beweglicher. Aber die Gitarre ist weiter unten, was mich stört. Vermutlich hätte ich gerne einen Zwitter der beiden Stützen.

Meiner Meinung nach sind bei diesen Stützen für den Sitzkomfort diese vier Faktoren relevant:

  1. Neigung der Gitarre
  2. Höhe dieser Neigung
  3. Versatz der Gitarre nach rechts oder links
  4. Winkel zur Vorderfläche des Oberkörpers
    1. Wie ist die Gitarre zur Wirbelsäule gedreht?
    2. Wie groß ist der Abstand zur Bauchdecke?

In dieser Frage überlappen die beiden Stützen, aber es gibt auch Unterschiede. Also, wenn man sich nicht ganz schlüssig ist, ob mit der einen Stütze das optimale Ergebnis für einen selbst erreichbar ist, könnte es lohnend sein die andere Stütze auszuprobieren.

Wichtig ist aber auch, wie sehr kann ich die obengenannten Faktoren beim Spielen variieren. Die Trösterstütze ist meiner Meinung nach unflexibler, weil der Auflagebogen deutlich schmäler als bei der Tappertstütze ist.

Bei der Tappertstütze liegen die äußersten Punkte des Bogens außerhalb des Oberschenkels. Bei der Trösterstütze liegen diese Punkte auf meinem Oberschenkel voll auf. Neige ich mich zur Seite, leistet bei der Trösterstütze meine Oberschenkel Widerstand.

Bei genauerer Untersuchung konnte ich feststellen, dass mein Eindruck, dass sich die Trösterstütze auch ein wenig gegen die Vorwärtsbewegung sperrt oder vorsichtiger formuliert anders reagiert, stimmt. Die Stützen rollen anders auf dem Oberschenkel.

Der Bogen der Trösterstütze ist krümmer als bei der Tappertstütze. Dies scheint zu bewirken, dass sich bei gleicher Neigung manche Abschnitte der Bogenkante mehr in das Fleisch gedrückt werden, was zu einem erhöhten Widerstand führt.

Dies scheint auch dazu führen, dass der Trösterbogen sich beim vorne oder nach hinten neigen nicht mehr so gut an den Oberschenkel anschmiegt. Das könnte aber auch Einbildung sein.

Bloß, dies wird die meisten verwundern, ich spiele trotzdem meistens mit der Trösterstütze.

Aber – und das Schreiben dieses Artikels hat mich in diesem Gedanken bestärkt – ich sollte mir meine eigene Stütze bauen.

Leider ist Lohn-3D-Druck nicht gerade billig. Vielleicht habe ich demnächst noch andere Ideen, dass ich endlich einen Grund für die Anschaffung eines 3D-Druckers habe.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 18. Januar 2019 um 08:53 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Ergoplay, Gitarrentechnik, Gitarrenunterricht, Instrumente, Krimskrams abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .