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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Speichenspannung – Saitenspannung

Dieser Artikel passt eigentlich nicht so ganz in dieses Blog und hat für den gitarristisch interessierten Leser keinen Mehrwert, aber vielleicht Unterhaltungswert.

Wer Laufräder von Fahrrädern selber einspeicht, weiß vielleicht eine gewisse Mindestspannung und gleichmäßige Spannung der Speichen ist wichtig. Bloß wie misst man die?

Mir wurde immer scherzhaft gesagt, ich wäre Musiker, ich solle doch die Speichen anschlagen, mir das anhören, und dann würde das schon passen. Ich habe daraufhin nur eine Anleitung zu dem Thema gefunden, deren Angaben aber nicht weiterhalfen. Irgendwann, weil ich der Arbeit eines Laufradbauers misstraute, besorgte ich mir das Tensiometer von Park Tool­.

Jetzt traf es sich so, dass ich vor Kurzem diesen Saitenrechner verwendet habe und wieder ein Hinterrad einspeichen musste. Also habe ich mir die Sache mal genauer angesehen.

Kann man über die Tonhöhe, eine gute Aussage über die tatsächliche Speichenspannung treffen. Eher nein. Die Werte lagen ca. 200 N daneben. Wenn die Speiche ein dis erklingen lies, dann ergab die Messung mit dem Tensiometer ca. 800N, der Saitenrechner meinte dis wäre 600N.

Da ich ein Hinterrad eingespannt habe, wäre ich mit diesem Fehler auf der Zahnkranzseite in den Bereich gekommen, wo mir schon auch mal die Speichennippel abgerissen sind.

Das Hauptproblem dürfte bei der Berechnung der Zugkraft und der Tonhöhe der Speiche sein, dass ich mit Doppeldickendspeichen arbeite. Diese verjüngen sich zur Mitte hin. Auch ist mir nicht klar, wie lange ist der schwingende Bereich der Speiche? Schwingt der Speichennippel mit und was bedeutet das Gewicht des Speichennippels für die Tonhöhe?

Was erstaunlich gut zutraf, war die Aussage über den Zusammenhang über Spannungsänderung und Tonhöhenänderung. 90-100N machen ungefähr wie berechnet einen Halbton aus. Die linken Speichen klingen auch die zu große große Terz höher, die der Speichenrechner angibt.

Es gab aber eine Beobachtung, die nicht uninteressant sein dürfte. Es gab Ausreißerspeichen. Die Speiche klang etwas höher als die zuvorgemessene Speiche, aber die gemessene Zugkraft nahm ab. Bzw. umgekehrt. Die Frage ist, ob dies materialtechnisch beeinträchtigte Speichen sind.

Da ein Stimmgerät immer noch deutlich billiger ist als das verhältnismäßig billige Tensiometer von Park Tool, kommt vielleicht so mancher auf die Idee, dann kaufe ich mir ein Stimmgerät. Der Ton ist zu kurz und zu perkussiv, als das ein Stimmgerät irgendetwas ausrichten könnte.

Und da sind wir beim anderen Problem der Methode. Wie weit hört ein unmusikalisch trainiertes Gehör die Tonhöhe heraus. Ist dieses Speichenpling für den Laien nur ein Geräusch mit einer unidentifizierbaren Tonhöhe?

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 25. April 2014 um 08:56 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: praktisch abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .