Du bist zu dumm zum Lesen lernen

Ein Satz, bei dem einem die Luft weg bleibt.

„Falls Sie denken es hat keinen Zweck, dass mein Kind Gitarre lernt ist es zwar schade, aber auch OK.„ stand vor kurzem in einer mütterlichen Mail über ein Kind, was sich offenkundig schwertat. Letztendlich wird die Frage, ob es Sinn macht Gitarre zu lernen, immer wieder mal gestellt.

An anderen Orten in diesem Blog habe ich schon anklingen lassen, dass ich das mit dem Sinn für eine Frage halte, die der Schüler sich beantworten muss. Macht ihm das Spielen Freude ja oder nein.

Aber andererseits halte ich das Urteil ein extrem hartes und vernichtendes Urteil. Mir hat bisher aber immer das Bild gefehlt, zu erklären, warum ich dieses Urteil für ziemlich heftig halte und deswegen eigentlich im Normalfall nicht anwendbar.

Im Großen und Ganzen kann jeder Mensch Lesen oder Rechnen lernen, solange er keine deutlichen massiven kognitiven Einschränkungen hat. In Alltagssprache „keine geistige Behinderung“ hat. Was dann jemand noch mit Leichtigkeit liest und was nicht, ist ein weites Spektrum.

Ähnlich weit ist das Spektrum, wenn es um die Beherrschung des Instrumentes geht. Also zu sagen, Du bist nicht in der Lage dieses Spektrum überhaupt zu betreten, ist eine Aussage, die für die wenigsten Menschen zutrifft.

Aber ich würde behaupten, solche Menschen sind schon davor in anderen Zusammenhängen massiv wegen ihrer Beeinträchtigungen aufgefallen.

Es mag vielleicht so spezifische Beeinträchtigungen geben, dass jemand nicht in der Lage ist ein Instrument auch nur annähernd zu spielen und dass bei anderen Aufgabenfeldern niemanden etwas auffällt. Aber das dürften sehr seltene Fälle sein.

Der Beitrag wurde am Freitag, den 29. September 2017 um 08:44 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Allgemein, Gitarre lernen, Gitarrenunterricht abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .