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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Fingerbilder

Man geht ja eigentlich davon aus, dass man, wenn man ein Stück lange genug spielt, dass dadurch eine kinästhetische Vorstellung der Bewegungen im Spielery (Entgendern nach Phettberg) entsteht.

Manche fühlen auch zusätzlich die Griffe und Bewegungen durch. Ein Schüler erzählte mir vor Kurzem er würde seine Bewegungen durchfühlen. Zu meinem großen Erstaunen sagte mir die Schüler zwei, drei Stunden später, als ich wollte, dass er sich die Kinästhetik einer Bewegung vorstellen solle, dass er dies nicht könne.

Das Erstaunen des Lesery wird wahrscheinlich noch größer sein, wenn er erfährt, dass der Schüler über 30 Jahre Gitarre spielt.

Auch aus anderen Gesprächen mit manchen Schülery habe ich den Verdacht, dass sich bei diesen keine Vorstellung von der Kinästhetik der Spielbewegungen bildet.

Also dass sich etwas, was ich die „Innere Gitarre“ und „Innere Hände“ nenne, automatisch bildet, scheint nicht gegeben zu sein.

Anscheinend kommt bei einigen Menschen nicht genügend Information im Kopf beim Spielen an, damit sich daraus ein kinästhetisches Vorstellungsvermögen bildet.

Zeitgleich zu dieser Erkenntnis ist mir eine neue Methode in den Schoss gefallen, die einen zwingt sich mit seiner Kinästhetik auseinanderzusetzen.

Für die linke Hand:

  • Finger aufsetzen
  • Im Geiste die beteiligten Finger mit einem Pinsel bis mindestens bis zum Grundgelenk oder sogar gänzlich weiter anmalen. Dabei beachten, ob man mitbekommt, wo die Fingergelenke sind.
  • Den Bundkontakt und Saitenkontakt auf die Fingerkuppe malen.
  • Aus dem Gefühl des Bund- und Saitenkontaktes sich vorstellen, wie Bünde und Saiten zu den Finger verlaufen. Also man malt den Griffbrettausschnitt in das Fingerbild hinein. Auch die Bünde und Saiten die zwischen den Fingern sind, aber nicht genutzt werden, sollen im Kopf ergänzt werden.

Für die rechte Hand:

  • Finger auf die Saiten aufsetzen
  • Im Geiste die beteiligten Finger mit einem Pinsel bis mindestens bis zum Grundgelenk oder sogar gänzlich weiter anmalen. Dabei beachten, ob man mitbekommt, wo die Fingergelenke sind.
    • Schlagen mindestens ein Finger und Daumen an, dann den Bogen Daumen und Finger anmalen
  • Den Saitenkontakt auf die Fingerkuppe malen.
  • Aus dem Gefühl des Saitenkontaktes sich vorstellen, wie die Saiten zu den Finger verlaufen. Also man malt die Saitenebene in das Fingerbild hinein. Auch die Saiten die zwischen den Fingern sind, aber nicht genutzt werden, sollen im Kopf ergänzt werden.
    • Hilfreich ist, sich dabei klar zu machen, was für eine Saite in den Dreierblock der Basssaiten bzw. Diskantsaiten gehört.

Letztendlich kann man dann auch noch versuchen, sich die Saitenverbindungen zwischen den rechten und linken Fingerkuppen vorzustellen.

Im Unterricht verwende ich diese Fingerbilder, wenn ich die Stücke langsam mit den Schülery durchgehe, bei besonders schönen Fingerhaltungen. „Dieser Finger bekommt ein Bild.“ (Das amüsiert die Mädchen sehr.) Dann müssen sie ein Fingerbild machen.

 

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 17. Januar 2020 um 08:26 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrentechnik, Gitarrenunterricht, Lernen, praktisch, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .