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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Tonabriss oder das Ende eines Tones

Sobald SchülerInnen anfangen mit gegriffenen Bässen zu spielen, gibt es das Problem, dass die gegriffenen Bässe gerne zu kurz werden. Die Klage der SchülerInnen ist, sie würden das vorzeitige Ende des Tones nicht hören, weil der Ton doch sowieso von der Oberstimme zugedeckt wird.

Bei extreme NonlegatospielerInnen stelle ich auch fest, dass diese nicht hören, wann der Ton zu Ende ist.

Letztendlich dreht es sich immer um das gleiche Problem, durch das starke Abklingen des Gitarrentones, verschwindet der Ton aus dem Bewusstsein des(r)  SchülerIn, bevor der Ton wirklich endet. Beim Melodiespiel decken teilweise auch die Resonanzen den eigentlichen Ton zu.

Das Ohr steht vor dem Problem, dass es aus einem akustischen Brei eine bestimmte Information herausfiltern soll. Dem Ohr ist aber nicht so recht klar, worauf es denn da hören soll.

Es gibt aber eine zweite Information, an der man erkennen kann, dass ein Ton zu Ende ist. Die Lesenden möchten doch einfach einen Ton anschlagen, diesen dann abdämpfen und darauf hören, was sich im Moment des Dämpfens im Klang verändert.

Statt einem kontinuierlichen Abklingen,  ist eine abrupte Veränderung oder abrupter Klangverlust festzustellen. Es reißt etwas im Klangstrom ab. Dies bezeichne ich der Anschaulichkeit halber als Tonabriss. Diese Tonabrisse können meine SchülerInnen wesentlich leichter wahrnehmen.

Um die Wahrnehmung des Tonabrisses zu üben, habe ich diese Übung entworfen.

In der Übung verlängern sich die Töne. Denn es stellt sich das Problem, dass je länger der Ton klingt, der Abrissmoment immer schwächer zu hören ist. Aber die Differenz im Klang vor und nach dem Dämpfen wird undeutlicher. So kann sich das Ohr an diese Unterschiede herantasten.

Aber es gibt eine weiteren wichtigen Punkt für diese Übung. An dieser Tonkombination sind vier Finger beteiligt. Jeder der vier Finger kann dämpfen. Man sollte alle vier Möglichkeiten gezielt nutzen.

Also entweder dämpft:

  • der i oder m-Finger
  • der dritte oder erste Finger

Man kann/soll das auch mit anderen Fingerkombinationen durchprobieren.

Warum empfehle ich, dass man darauf achtet, wie man dämpft?

Mir ist aufgefallen, wie wenig den SchülerInnen klar ist, was dazu führt, dass ein Ton beendet wird. Ziel ist, dass den SchülerInnen sensibel dafür werden, warum der Ton zu früh abreißt.

Erfreulicher Nebeneffekt dieser Übung ist im letzten Takt der beiden Zeilen zu hören. Die meisten spielen die Verbindung deutlich gebundener.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 19. März 2021 um 08:37 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrentechnik, Gitarrenunterricht, Übematerial, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .