Ernst Gottlieb Baron – Bourée aus der Suite a-moll
Ich bin Stücken von Ernst Gottlieb Baron schon einige mal begegnet. Habe aber der Person wenig Beachtung geschenkt. Sein Werk “Untersuchung des Instruments der Lauten” scheint eine Quelle für die historische Aufführungspraxis zu sein. Wer altdeutsche Schrift lesen kann, sollte sich die ersten Seiten, auf welchen Baron seinen Fürsten anspricht, durchlesen.
Eigentlich wäre es ein schönes Stück für einen fortgeschrittenen Schüler, wenn nicht die Schlusstakte des ersten und zweiten Teils wären.
In Barocklautenmusik tauchen immer wieder Primen auf, deren beiden Töne gespielt werden. Bei meinen Transkriptionsversuchen, waren dies meist Verzierungen über zwei Seiten, aber waren gemeint für einen Ton einer Stimme. Es entsteht dadurch ein charmanter Effekt.
Auf der Laute sind diese Dinge extrem einfach zu spielen, weil eine Saite meiner Erfahrung nach immer eine Leersaiten sind- Auf der Gitarre muss man die Finger stark überstrecken, weil beide Töne ausgegriffen werden müssen.
Deswegen verzichten die meisten Transkriptionen auf die wörtliche Wiedergabe, sondern notieren nur einen Ton und die Verzierung. Dies ist auch kein großer Beinbruch, weil es sich um die Töne einer Stimme handelt. Damit greift man nicht in die Struktur des Stückes ein.
Bei diesem Stück bin ich aber der Meinung, dass die Prime als zweistimmig zu betrachten ist. Die Prime a-a als solches kann man noch greifen. Aber durch die Aufschlagbindung vom gis, wird es schwierig.
Wie dem es auch sei, ich habe noch eine Alternative geschrieben. Die Noten gibt es hier zum Download. Wobei das Faksimile diesmal nicht sehr hochauflösend ist.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 12. März 2021 um 08:45 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrenunterricht, Noten, Übematerial abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .