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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Paraphrase 1 über „Einfach üben”

Nicht nach dem „Prinzip Hoffnung” üben! Man verliert Zeit und prägt sich den derzeitigen unvollkommenen Zustand ein.
aus Einfach üben von Gerhard Mantel

Hoffen auf Erfolg bei unreflektiert Wiederholen.

Erstaunlicherweise üben viele Menschen in dem sie ein und dieselbe Sache immer wiederholen, in der Hoffnung darauf, dass sich die Sache verbessert.

Man macht aber meist immer wieder denselben Fehler. Weil man keine Problemlösungsstrategie entwickelt, festigt sich der Fehler durch die immer wiederkehrende Wiederholung.

Das komische daran ist, dass man bei anderen Problemen des Alltages nicht so handelt. Man ist ziemlich schnell von wiederkehrenden Problemen verärgert und versucht Abhilfe zu schaffen.

Warum könnte das so sein?

Es dürften zwei Dinge zusammenkommen.

Die mangelnde Möglichkeit zur Analyse des Problems dürften eine Hauptursache des Problems sein.

Als normaler Schüler fehlt einem häufig das Wissen zur Analyse des Problems. Beziehungsweise es ist so diffus, dass es schwer fällt mit diesem Wissen zu denken und zu analysieren.

Interessant ist auch, dass sich die Wahrnehmungsfähigkeit des eignen Spiels, sei es der Bewegung oder des Klangergebnisses, im Laufe des Musikerlebens sich entwickelt.

Wenn ich vergleiche, wie diffus mir die Dinge erschienen, als ich anfing Gitarre zu spielen und wie klar sie mir jetzt erscheinen. Ich bin gespannt, wie sich diese Wahrnehmung in zwanzig Jahren darstellt. (Leider kann man kein Backup von diesen Eindrücken machen.)

Dieser Faktor wird gestärkt durch – sagen wir mal – psychologische Komponenten.

Auf wenigen Sachgebieten sind die Menschen dem Gegenstand so demütig eingestellt wie in der Musik. Probleme, die auftreten, sind ein Beweis dieser Schwierigkeit bzw. der mangelnden Mindestausstattung namens musikalisches Genie. Also wird dumpf weiter geübt, man gehört ja zum musikalischen Pöbel und man muss zufrieden sein, mit dem was man hat. Auflehnung wäre Anmaßung wider die Natur der Dinge.

Dazu kommt, dass im allgemeinen Bewußtsein Üben meist dumpfes Wiederholen ist.

Gegensatz Affe Mensch

Man kann die Situation mit folgendem Bild vergleichen. Ein Mensch bzw. Affe werden in einem Raum eingeschlossen. Irgendwo ist ein Hebel, wenn man diesen betätigt, bekommt man die nötige Nahrung zum Überleben.

Der Affe wird herum irren, immer wieder im Raum herum rennen. Entweder er findet eines Tages den Hebel durch Zufall oder er wird verhungern.

Der Mensch dagegen hin wird den Raum systematisch untersuchen, ziemlich schnell seine Nahrungsquelle finden und sein Überleben sichern.

Resümee

Du solltest beim Üben bemüht sein, deine analytischen Fähigkeiten anzuwenden und zu erweitern. Vermeide dumpf und stupid dein Stück ohne Verstand und Sinn zu wiederholen. Denn dies hilft dir sehr wenig.

Empfehlung

Frage dich, bevor Du nach einem Fehler weiter spielst, ob Du über eine Lösung des Problems nachgedacht hast. Wenn nicht, denke erst nach, dann spiele.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 19. Januar 2007 um 08:01 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .