Poco Allegretto – Ferdinando Carulli
No. 6 aus Méthode pour la guitare Op. 241
Dieses Stück ist als solches nicht weiter bemerkenswert. Aber in dem vermuteten Erstdruck stolperte ich über eine Notenstechkonvention, die mich zuerst auf eine vollkommen falsche Fährte führte.
Meine erster Eindruck war: “Da gibt es aber viele Staccatopunkte.” Beim Weiterblättern, gab es furchtbar viele dieser Punkte. Eigenartiger Weise hauptsächlich in Stücken mit 3/8 und 6/8 Takt.
Dann wunderte ich mich, dass in diesen Stücken mit den vermeintlichen Staccatopunkten, die logisch notwendigen Pausen nicht notiert waren, obwohl in den Stücken an anderen Stellen Pausen notiert waren.
Dann fiel mir auf, dass die Punkte genau dort notiert waren, wo der ach schon so oft zitierte halbierte Notenwert einer punktierten Note stehen müsste.
Ob das eine Laune eines einzelnen Notenstechers ist oder ob eine Konvention in dieser Zeit, weiß ich nicht.
Leider gibt es in diesem Druck keine Beispiele, die man im Anfängerunterricht verwenden könnte, um punktierte Noten zu erklären, weil diese für AnfängerInnen vermutlich nicht nachvollziehbar sind.
Ich habe zwar vor Kurzem eine Geschichte der Musiknotation gelesen. Wie es zur Punktierung kam war nicht zu lesen oder ich habe es überlesen. Aber ich mag solche Momente, wenn ich dem “Ringen” um verständliche Zeichen zusehen kann.
Auch hier wieder die Noten mit dem Faksimile zum Download
Der Beitrag wurde am Freitag, den 21. Mai 2021 um 08:13 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarrenunterricht, Musiktheorie, Noten, Notensatz, Übematerial abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .