Linke Koordinationsübung
Eigentlich habe ich etwas anderes ausprobiert, dabei fiel mir auf, dass ich diese Idee in abgeänderter Form für die linke Hand als Koordinationsübung verwenden kann.
Die bearbeiteten Probleme
Eigentlich kann man mit der Methode drei Probleme angehen.
Linke Hand ruhig
Ich strebe anfänglich an, dass der Handteller der Greifhand stabil bleibt. Wird der Tonraum größer, umspannt er mehrere Saiten und die Schüler*Innen helfen mit der Hand nach, um die längeren Wege auszugleichen, sodass sie an den Ton kommen.
Relative Bezüge
Ich habe hier schon mal über die Begriffe relativer und absoluter Koordinate geschrieben. Bei dieser Methode muss man sich auf den vorherigen Greiffinger konzentrieren, während man greift und stellt hiermit einen Bezug zum vorherigen Ton her.
Fingeraustauschtiming
Meiner Erfahrung nach wird sehr gern der Finger des ersten Tones gehoben, bevor der nächste Ton gegriffen wird. Hier kann man diesem Verhalten entgegenwirken.
Die Methode
Wir nehmen diesen Melodieschnipsel, aus dem ich zum besseren Verständnis in der zweiten Zeile die ungegriffenen Töne gestrichen habe.
- Zweiter Finger greift das e.
- Dritter Finger greift das f.
- Zweiter Finger löst sich erst, wenn der dritte Finger liegt.
- Erster Finger greift das c’.
- Dritter Finger löst sich erst, wenn der erste Finger liegt.
- Zweiter Finger greift das a.
- Erster Finger löst sich erst, wenn der zweite Finger liegt.
- Dritter Finger greift das f.
- Zweiter Finger löst sich erst, wenn der dritte Finger liegt.
- Usw.
Wichtige Grundbedingung, der Finger des ersten Tones des Tonpärchens, darf erst gehoben werden, wenn der Finger des zweiten Tones liegt. Das ist die Bedingung, die das Fingeraustauschtiming beeinflussen soll.
Jetzt kommt aber eine weitere Bedingung.
In der Fingerkuppe des ersten Tones des Pärchens darf keine Veränderung spürbar sein, während der andere Finger seinen Platz sucht. Das funktioniert nur, wenn der Handteller ruhig bleibt. Nebeneffekt dieser Aufgabe ist, dass man sich auf den ersten Finger konzentrieren muss, während der zweite Finger greift. So ist man sich beider Finger gleichzeitig bewusst und setzt sie in Beziehung zueinander. Das ergibt einen relativen Bezug.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 10. Dezember 2021 um 08:41 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarrentechnik, Gitarrenunterricht, Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .