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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Merlins Gitarrenstunde (Band 1)- Monika Windlicht

Die Gitarrenschule “Merlins Gitarrenstunde” von Monika Windlicht fiel mir auch durch eine Unterrichtsanfrage in die Hände. Sie schien mir interessant, weil diese Schule ähnlich meiner Vorgehensweise (Fridolin) ist und auch mal wieder Akkorde für Kinder vermittelt werden.

Habe ich als Lehrer etwas gelernt?

Nein, dafür ist die Schule meiner Vorgehensweise zu ähnlich. Es sind ein paar schöne Stücke enthalten, die ich verwenden werde.

Wird gut erklärt?

Es wird so wenig erklärt, sodass ich dazu nichts sagen möchte. Will man diese Schule im Unterricht verwenden, hat man nicht das Problem, dass die Schüler:Innen eine Grundlage für Diskussionen haben, aber in der Schule steht, sieht es so aus. Für den Autodidakten ist die Schule aber deswegen ungeeignet.

Hat die Schule ein vernünftiges Konzept?

Weil es meinem ähnlich ist, natürlich ja. Mir gefällt besonders, dass das Material methodisch den Eingang in das zweistimmige Spiel mit gegriffenen Bässen sanfter gestaltet als ich es bisher kenne. Musikalisch werde ich nicht so richtig warm damit.

Stückauswahl

Es ist das übliche Material, wen es sich auch den herkömmlichen Quellen speist. Aber Monika Windlicht hat viel eigenes Material geschrieben, dem ich eine gewisse steigungsarme Monotonie in der Melodiebildung vorwerfen würde. In anderen Worten, ich mag es großteils nicht. Ich habe meinen Schüler*Innen ein wenig davon vorgespielt, die wurden auch nicht warm damit.

Kritikpunkt

Die Einspielung der Stücke. Persönlich finde ich den technischen Zugang mit Google Drive nicht gelungen. Aber mich stört die Machart.

Was für mich ein Nogo ist, es wurde für meine Ohren kein echtes Gitarrenspiel aufgenommen, sondern ein computergeneriertes. Ich finde, eine Schule sollte echtes menschliches Gitarrenspiel zu Gehör bringen.

Zu diesem Gitarrenspiel spielt eine “Band” mit. Ich finde diese Art der Präsentation falsch. Der*ie Schüler*In hört nicht, dass die Stücke auch alleine mit Gitarre gespielt, wenn gut gespielt, schön sind. Dadurch entsteht der Eindruck, richtiges Gitarrespiel funktioniert nur mit Band. Oder warum versteckt man die Praline hinter billigem Zuckerguss?

Aufgrund meiner Arbeit mit Band in the Box gehe ich davon aus, dass diese Band auch computergeneriert ist. Handwerklich ist zu bemängeln, dass das Timing zwischen Stück und Band ab und zu nicht aufgeht.

Wogegen ich per se nichts habe, aber es entsteht kein ansprechender musikalischer Ausdruck.

Der Abschnitt, mit dem an die Liedbegleitung herangeführt werden soll, den halte ich nicht für hilfreich. Es wirkt auf mich kaum durchdacht.

Fazit

Obwohl ich die Schule nicht schlecht finde, hat sich bei mir eine Frage herauskristallisiert, die sich bei anderen Schulen bei mir rückblickend im Hinterkopf schon angedeutet hat. Die Frage nach dem Warum? Warum schreibt man eine Schule, die sich nicht sonderlich von den anderen abhebt? Dass so eine Schule nicht der große Renner wird, dürfte von Anfang an klar sein. Entweder bilanziere ich Aufwand und finanziellen Ertrag falsch oder die Autoren. Wir Lehrer*Innen sind die Multiplikatoren, uns muss die Schule vom Hocker reißen. Dazu braucht es Ideen, die deutlich Probleme von mir im Unterricht löst oder sehr attraktive und abwechslungsreiche Musik.

Spiele ich mir die Eigenkompositionen dieser Schulen durch, dann bessere ich nach. Also, ich komponiere um. Besser gesagt, es juckt mich dann in den Fingern. Damit will ich nicht sagen, dass die Stücke musikalisch schlecht sind, aber aus dem Repertoire der vorhandenen Unterrichtsliteratur kann man die bekannten Wege musikalisch attraktiver gestalten.

Abgesehen davon, besteht Saucengefahr, wenn eine Person einen großen Teil der Stücke einer Schule selber schreibt. Sauce bedeutet bei mir, irgendwie entsteht eine schnell voraussehbare Gleichförmigkeit der Stücke. Zwei, drei Stücke sind reizvoll, aber dann sind die anderen Stücke keine Überraschung mehr. Das halte ich bei dieser Schule für sehr ausgeprägt.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 1. Juli 2022 um 08:59 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrentechnik, Gitarrenunterricht, Kinder abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .