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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Paraphrase 5a über „Einfach üben” – Dynamik

Der Notentext zeigt nur Tonhöhe und (ungefähre) Tonlänge sowie einige ungenaue Vortragsbezeichnungen an. Die wichtigsten Parameter muss der Spieler selbst finden.
aus Einfach üben von Gerhard Mantel

Diese musikalischen Parameter muss man natürlich erst einmal wahrnehmen können, um damit arbeiten zu können. Deswegen kann es sinnreich sein, diese Fähigkeit zur Wahrnehmung zu verfeinern und zu trainieren.

Ich werde hier einige Möglichkeiten nennen, wie man seine Wahrnehmung trainieren kann bzw. auch überprüfen. Grundsätzlich sollte man, wenn man sich mit diesen Fragen der Wahrnehmung auseinandersetzt, nicht nur Wahrnehmen, sondern die Wahrnehmung in ein anderes Medium (graphisch, gestisch und/oder sprachlich) übersetzen.

Persönlich finde ich gewinnbringender sich mit Aufnahmen von musikalischen Vorbildern in diesen Fragen auseinanderzusetzen als mit den eigenen Bemühungen.

Nahe liegend ist natürlich das „Viel-Musik-hören“. Wenn Du aber eine CD in den CD-Player einlegst, rauschen die Dinge teilweise zu schnell an dir vorbei, als das Du dich wirklich intensiv mit den musikalischen Parametern auseinandersetzen könntest. Deswegen solltest Du dir Programme wie Audacity oder Demoversionen von Transcribe, Melodyne oder andere Waveeditoren besorgen. Damit kannst Du dir gezielt bestimmte Abschnitte beliebiger Größenordnung anhören. Teilweise siehst Du an der graphischen Darstellung der Musik die musikalischen Parameter.

Warum kann diese Art der Auseinandersetzung eigentlich hilfreich für dich sein?

Wenn im normalen Unterrichtsgespräch über solche Dinge gesprochen wird, bekommt man eine eher holzschnittartige Vorstellung von den Dingen. Z.B hinter dem Vorgang des Crescendos steht ein Vielfalt von Varianten, der erst so richtig klar wird, wenn man mehrere Crescendi verschiedener Musiker genauer analysiert und auch mal versucht zu kopieren.

Im Unterricht gibt es aber zu wenig Zeit, als das man es so ausführlich betrachten kann als wie im stillen Kämmerchen für sich selber.

Dynamik

Als erstes will ich auf die Lautstärke eingehen.

Lautstärke ist einer der sehr leicht wahrnehmbaren Faktoren. Trotz alledem ist er intensiver Beschäftigung wert. Nimm dir einfach eine Aufnahme und lade diese in deinen Waveeditor. Markiere einen größeren Abschnitt, mehrere Phrasen oder einen Formabschnitt. Versuche diesen mit zu dirigieren. Verwende die üblichen Taktschlagbewegungen. Du kannst jetzt zweierlei Dinge machen.

Die eine Möglichkeit ist, du versuchst mit der Bewegungsgröße den Dynamikverlauf nach zu zeichnen. Du kannst aber auch beobachten, ob die Musik, deine Bewegunggröße so beeinflusst, dass sich in diesen Veränderungen der Lautstärkeverlauf widerspiegelt?

Dann markiere die einzelnen Phrasen und versuche dort den Dynamikverlauf mit einer Geste nach zu zeichnen.

Du kannst auch versuchen, die gehörten Phrasen selbst zu spielen und aufzunehmen. Versuche dem Original möglichst nahe zu kommen.

Dann höre dir wieder den gesamten Abschnitt an und versuche dann die Dynamikverhältnisse der einzelnen Abschnitte zu einander zu beschreiben. Ich persönlich habe so etwas ganz gerne aufgemalt.

Es ist auch sehr interessant, wenn Du auf eine noch tiefere Ebene als die Phrasen gehst. Also Motive oder Takte, oder sogar den Vergleich einzelner Töne zueinander.
Es handelt sich zwar um ein Blog mit dem Thema Gitarre, aber wenn Du dir Stücke mit einem Melodieinstrument anhörst, ist es auch sehr gewinnbringend, dir den Lautstärkeverlauf einzelner Töne anzuhören.

Ein kleiner Hinweis, ich habe ja oben geschrieben, manche der musikalischen Parameter erkennt man in der graphischen Darstellung der Wellenform im Waveeditor. Das gilt leider definitiv nicht bei der Lautstärke. Die physikalisch gemessene Lautstärke entspricht leider nicht der wahrgenommenen Lautstärke.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 11. Mai 2007 um 08:00 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Übemethodik abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .