Fingernägel züchten

Vor Kurzem hat sich ein Schüler eine sehr teure Gitarre gekauft und zeigte ein Engagement, sodass auch Fingernägel für die rechte Hand angesagt waren.Ich habe dabei ein Experiment riskiert, dessen Ausgang ich sehr erfreulich fand. Meiner Erfahrung ist das Wachsen lassen von Nägeln, bis sie in der richtigen Länge sind, ein langwieriger und nervtötender Weg, weil man versucht die richtige Form zu erfeilen, aber aufgrund mangelnder Erfahrung dann doch zu viel wegfeilt. Das Ergebnis ist dann zu kurzer Nagel und falsche Form.

Also hatte ich folgende Idee.

• Kunstnägel aufkleben
• richtige Nagelform für die Kuppe herausfinden. Wenn es schief geht, neuen Nagel aufkleben.
• Nagel soweit wachsen lassen, bis Kunst- und Naturnagel eine Kante bilden
• nachdem der Kunstnagel abgenommen worden ist und der Naturnagel sehr spröde geworden sein sollte, das Weiße des Nagels mit einem Zweikomponentengel versiegeln und den Rest mit Nagelcreme pflegen

Das Ergebnis war sehr erfreulich, bzw. es gab keine Probleme. Besonders positiv fand ich, es gab keine Klagen, über an der Saite hängen bleiben oder Ähnliches. Beim nächsten Schüler werde ich das auch versuchen.

Eine Sache ist mir auch aufgefallen. Ich persönlich finde es schwer etwas über die richtige Nagelform zu sagen, wenn ich einen Naturnagel vor mir habe, der meistens eher zu kurz ist.

Ich hatte die Sorge bei dem Experiment, dass es mir bei den Kunstnägeln genauso gehen wird. Aus der Situation heraus habe ich dem Schüler die ersten zwei Kunstnägel gefeilt. Erstaunlicherweise musste ich genauso wenig beim Feilen probieren, was ist die richtige Form,  als würde ich mir selbst den Nagel zurechtfeilen.

Es war besonders erstaunlich, weil dieser Schüler gänzlich anders geformte Fingerkuppen hat als ich.

Ich glaube der entscheidende Grund war, dass ich durch das Feilen eine kinästhetische Rückmeldung hatte, die mir die relevanten Informationen gab. Auffallend finde ich, dass ich nicht sagen kann, was mir da meldet, dass es gut ist.

Der Beitrag wurde am Freitag, den 13. Januar 2012 um 08:19 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Fingernaegel abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .