Der Gegenhalt
Das Wort Gegenhalt ist mir irgendwann mal in einem Buch über sportliche Bewegungslehre begegnet. Google und Wikipedia scheinen diesen Begriff in diesem Zusammenhang nicht zu kennen. Auch ansonsten ist das Wort nicht sonderlich verbreitet. Aber ich mag es sehr.
So wie ich das Wort „Gegenhalt“ kennengelernt habe, beschreibt es ein wichtiges Prinzip, wenn man Kraft ausübt. Damit die Kraft wirksam werden kann, braucht sie einen „Gegenhalt“.
Ich habe mal wieder einem Schüler versucht zu erklären, dass er, um lauter zu spielen, die Saite vorspannen solle. (Siehe: „Die Saitenvorspannung“). Bloß das Ergebnis war kläglich. Aber es war auch gut zu erkennen, warum der Ton nicht lauter wurde.
Der Finger, der auf die Saite zu drücken versuchte, drückte die Handfläche von der Saite weg. Daraufhin erklärte ich dem Schüler das Prinzip der Gegenhaltes. Daraufhin wollte ich wissen, womit er gegenhalten müsse?
An der Antwort merkte ich, wie ungewöhnlich es ist, über diese Frage nachzudenken. Der Schüler antwortete aus dem Grund(gelenk) des anschlagenden Fingers. Bloß das geht ja nicht, weil dies die Kraft ist, die den Gegenhalt braucht.
Der Gegenhalt muss aus einem anderem Gelenk oder Muskel kommen. Im Fall des Anschlages kann man den Handrücken als die Plattform betrachten, die dem Finger den Gegenhalt bietet.
Also wie stabilisiert man die Handfläche? Indem man mit dem Handgelenk entgegendrückt oder dies stabilisiert. Aber dann hat man unter Umständen das Problem, dass dann der Unterarm und damit die Handfläche trotzdem bewegt wird.
Das bedeutet, dass der Ellbogen auch arbeiten muss, um den Unterarm und die daran hängende Hand zu stabilisieren.
Vermutlich muss sogar die Schulter minimal mitarbeiten.
Der Beitrag wurde am Freitag, den 16. Februar 2018 um 08:23 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrentechnik, Gitarrenunterricht abgelegt. | Es gibt keinen Kommentar .