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Gitarrenunterricht in Frankfurt

Dipl.-Gitarrenlehrer Stephan Zitzmann

Lockerheit durch Spüren

Natürlich ist die Möglichkeit Spielbewegungen durch Entkopplungen wie im Artikel „Lockerheit durch Entkoppelung“ zu Ergonomiesieren nicht die einzige Möglichkeit. Eine andere Möglichkeit ist das Spüren.

Unter Musikern wird es als Erfahrungstatsache gehandelt, wenn man in bestimmte Körperpartien spürt, spannen diese nicht so leicht an.

Professor Mantel, der einige Bücher zum Thema Üben geschrieben hat, erzählte in seinen Vorlesungen immer, dass die Hochspringerin Ulrike Meyfahrt immer vor dem Sprung versucht hätte, die Papillarleisten ihrer Fingerkuppen zu spüren. Diese hätte sie reaktionsfähiger gemacht und weiter zu einer fließenderen Koordination geführt.

Ob die Geschichte stimmt oder nur gut erfunden ist, lasse ich mal dahingestellt.

Die erste Form dieser Herangehensweise wäre, einfach in bestimmte Körperpartien zu spüren und darauf zu achten, ob Anspannungen entstehen.

Die zweite Form wäre auf sehr subtile Reize zu achten. Ich habe es besonders geliebt zu beobachten, ob ich die Vibrationen meiner Gitarre spüre und wie weit ich sie spüre. Also z.B. reicht die Vibration bis zum Grundgelenk meines ersten Fingers.

Oder klebe einen Tesastreifen auf die Haut und versuche diesen zu spüren.

Beiden Herangehensweisen ist gemeinsam, dass der Kontakt zu dem Reiz oder der Körperregion nicht verlorengehen darf. Dies führt zwangsläufig zu einem sehr langsamen Spiel.

Eine Abart dieser zwei Herangehensweisen ist, die Folgen der Musik im oder am Körper zu beobachten. Seien es die emotionalen Spannungsverläufe, die sich durch die Musik ergeben oder die (Druck)veränderungen in den Kontaktflächen des Körpers zum Stuhl oder Boden.

Die nächste Herangehensweise habe ich aus dem Dunstkreis der Feldenkraistechnik. Bewegungen nachzuspüren.

Nehmen wir einen Anschlag mit dem i-Finger. Einerseits verändert sich die Unterarmmuskulatur und damit das Aufliegen des Unterarms auf der Zargenkante. Andererseits müssen sich andere Körperteile anspannen, um den Gegenhalt für den Anschlag zu erzeugen.

Grundsätzlich entsteht eine minimale räumliche Verschiebung des Unterarms. Das verschiebt wiederum den Oberarm. Die Kette geht weiter von der Schulter über die Wirbelsäule bis zur Hüfte. Heftigere Bewegungen kann man bis zur Fußsohle nachspüren.

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Der Beitrag wurde am Freitag, den 27. September 2019 um 08:15 Uhr veröffentlicht von Stephan Zitzmann und wurde unter den Kategorien: Gitarre lernen, Gitarrentechnik, Gitarrenunterricht, Übemethodik abgelegt. | Es gibt einen Kommentar